Wissenschaft
Schlank im Schlaf?
Studie zeigt Zusammenhang von Schlafdauer und BMI

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Studienergebnisse unterstreichen die Bedeutung von ausreichend Schlaf für die Gesundheit.
Titel:
Longer sleep is associated with lower BMI and favorable metabolic profiles in UK adults: Findings from the National Diet and Nutrition Survey
Datum:
27. July 2017
Veröffentlicht in:
PLoS ONE 12(7): e0182195. https://doi.org/10.1371/journal.pone.0182195
Autoren:
Gregory D. M. Potter, Janet E. Cade, Laura J. Hardie
Worum ging es den Forschern?
Die britischen Wissenschaftler Potter, Cade und Hardie haben untersucht, ob ein Zusammenhang zwischen der durchschnittlichen Schlafdauer und gesundheitsrelevanten Faktoren wie dem Body Mass Index (BMI), dem Taillenumfang und verschiedenen Blutwerten besteht. Das erstaunliche Ergebnis: Ja, es gibt einen Zusammenhang.
Niedrigerer BMI und Taillenumfang bei mehr Schlaf
Die Studie zeigt, dass mit zunehmender Schlafdauer BMI und Taillenumfang der Teilnehmer abnehmen. Mit jeder zusätzlichen Stunde Schlaf sinken den Ergebnissen der Studie zufolge der BMI um 0,46 kg/m2 und der Taillenumfang und 0,9 cm. Auch auf den Fettstoffwechsel scheint sich eine höhere durchschnittliche Schlafdauer positiv auszuwirken. Denn die Ergebnisse zeigen auch, dass die Teilnehmenden, die angaben, länger zu schlafen, mehr „gutes“ Cholesterin (High density lipoprotein) im Blut hatten. Überrascht waren die Forscher von dem Ergebnis, dass sich kein Zusammenhang zwischen der Schlafdauer und der Ernährungsweise der Teilnehmer zeigte, mit denen die Unterschiede im BMI hätten erklärt werden können. Damit unterstreichen die Ergebnisse umso mehr die große Bedeutung einer ausreichenden Menge Schlaf für die Gesundheit.
Ursache-Wirkung unklar, aber gute Hinweise
Auch wenn die Studie aufgrund ihres Studiendesigns nur eine begrenzte Aussagekraft hat und keine Rückschlüsse auf eine Ursache-Wirkungs-Beziehung zulässt, trägt sie doch zu den sich mehrenden Hinweisen bei, dass zu wenig Schlaf einen Beitrag zu Übergewicht und stoffwechselbedingten Erkrankungen leistet. Denn neben den genannten Schwächen hat die Studie auch Stärken wie zum Beispiel die große Stichprobengröße. Für ihre Analysen nutzten die Forscher Daten des „National Diet and Nutriton Survey Rolling Programme“ (NDNS-RP) mit insgesamt 1.615 erwachsenen Teilnehmern.