FoodCast „ErnährungPlus“ über Lebensmittelverpackungen

Kunststoffe - besser als ihr Ruf?

- Glas hat einen hohen Energieaufwand in der Herstellung, Papiertüten sind nur dann besser als Plastiktüten, wenn sie mehrmals verwendet werden und selbst Unverpackt-Läden kommen nicht ohne Verpackung aus.
Titelgrafik des Podcasts "ErnährungPlus - Der FoodCast" für die Folge 17 zu Lebensmittelverpackungen
© Lebensmittelverband Deutschland
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In Folge 17 von „ErnährungPlus – der FoodCast“ geht es dieses Mal um Lebensmittelverpackungen. Professor Hans-Christian Langowski, ehemaliger Leiter des Fraunhofer Instituts für Verpackung und Verfahrenstechnik, erklärt, warum Verpackungen eine wichtige Schutz- und Transportfunktion für Lebensmittel haben und selbst Beeren im Bio-Supermarkt nicht immer ohne Kunststoffschälchen auskommen. Außerdem geht es um unterschiedliches Verpackungsmaterial wie Kunststoff, Papier und Glas sowie die Frage, was sich für welches Lebensmittel eignet und wie es um die Nachhaltigkeit der Stoffe bestellt ist. Bei vielen Lebensmitteln ist Kunststoff das Material der Wahl – und das sei bei richtiger Entsorgung auch vollkommen in Ordnung. Ebenso seien Plastiktüten bei der Obst- und Gemüsetheke sogar dann besser für die Klimabilanz als Papiertüten, wenn diese nur einmal Verwendung finden, zum Beispiel, weil sie nass geworden sind. Problematisch, so Langowski, ist nicht der Kunststoff als solches, sondern vor allem das Plastik, welches unsachgemäß am Straßenrand oder in der Natur entsorgt wird.

Großes Potential für mehr Nachhaltigkeit sieht der Experte bei Mehrwegsystemen, die mehrmals verwendet werden können. Hier bedarf es vielen Bereichen aber noch einer besseren Logistik, damit Behältnisse auch immer zurückkommen in den Kreislauf. Und wie sieht es mit „unverpackt“ aus? Müsste lose Ware nicht die beste Wahl in Sachen Klimabilanz ein? Langowski erläutert, dass auch Unverpackt-Läden beim Transport der Ware nicht ohne Verpackungen auskommen und dass sie davon abgesehen – aufgrund von Hygienestandards – eben nicht alle Produkte anbieten können, sondern vor allem trockene Lebensmittel wie Nudeln, Reis, Cerealien und ähnliches im Angebot haben. Am Ende kommt es auf die richtige Mischung der Einkäufe an und ganz wichtig – auf eine exakte Mülltrennung, so dass beispielweise das, was recycelt werden kann, auch recycelt wird.

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Die neuen Folgen erscheinen immer am letzten Mittwoch des Monats. Die nächste Folge wird am 26. Oktober veröffentlicht.