Genuss ohne Gefahr – Keine Angst vor Zusatzstoffen

Das Risiko, durch den Verzehr von Lebensmitteln mit Zusatzstoffen zu erkranken, ist praktisch gleich null.

Young woman hiking and going camping in nature

Young woman hiking and going camping in nature. Person with backpack walking in the forest

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Viele Substanzen, natürliche und synthetische, können dann bedenklich sein, wenn sie in größeren Mengen verzehrt werden. Zusatzstoffe werden allerdings in sehr geringen Mengen eingesetzt. Sie machen meist sehr viel weniger als 1 Prozent des Lebensmittels aus, dem sie zugesetzt werden. Im 16. Jahrhundert sagte bereits der Arzt Paracelsus: "Alle Dinge sind Gift, nichts ist ohne Gift, nur die Dosis bestimmt, wann ein Ding kein Gift ist."

Im Allgemeinen liegt die tatsächliche Aufnahmemenge eines Zusatzstoffes weit niedriger als der ADI-Wert. Damit liegen die tatsächlich aufgenommenen Stoffmengen weit unterhalb der wissenschaftlich akzeptierten Grenze. Die Sicherheitsmarge vergrößert sich nochmals beträchtlich. Das folgende Schaubild verdeutlicht dies:

Schaubild ADI-Wert

Daten für den Konservierungsstoff Sorbinsäure E 200.

© Lebensmittelverband Deutschland e. V.
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Diese Proportionen machen deutlich, wie groß die Spanne zwischen der im Tierversuch unschädlichen Dosis und der duldbaren Tagesdosis für den Menschen ist. Die letztendlich wahrscheinliche Aufnahme ist noch einmal um ein Vielfaches geringer.

Keine Zwischenfälle bekannt

Oftmals wird die Befürchtung laut, ein einzelner Zusatzstoff könne zwar durchaus unbedenklich sein, jedoch könne das Zusammentreffen mehrerer Substanzen im Körper (oder auch von Zusatzstoffen mit Pflanzenschutzmitteln) zu schädlichen Auswirkungen führen. Die Toxikologen bewerten dieses Risiko als äußerst gering, denn die aufgenommenen Mengen an Einzelstoffen liegen nur bei einem Bruchteil der Konzentrationen, die bei Einzelwirkstoffen langfristig ohne nachteilige Wirkungen sind. Um die Sicherheit für den Verbraucher weiter zu erhöhen und jegliches denkbares Risiko auszuschalten, finden weitere Forschungen auf diesem Gebiet statt.

Allergien und Intoleranzen

Viele Zusatzstoffe werden verdächtigt, bei dafür empfindlichen Personen Unverträglichkeiten auszulösen. Es sollte jedoch nicht vergessen werden, dass die Betroffenen meist empfindlich auf die in der Nahrung natürlich enthaltenen Eiweißstoffe reagieren. Die Menschen sind sehr viel sensibler gegenüber natürlichen Lebensmittelinhaltsstoffen als gegenüber Zusatzstoffen. Die meisten Allergien werden durch bestimmte Eiweißstoffe in Lebensmitteln verursacht.

Es gibt kaum ein Lebensmittel, auf das nicht irgendjemand irgendwie reagiert. Wissenschaftliche Studien belegen, dass in der Regel eine Person von 10.000 überempfindlich auf Zusatzstoffe reagiert. Anders ausgedrückt: Überempfindlichkeitsreaktionen, verursacht durch Zusatzstoffe, sind ausgesprochen selten. Sie können vermieden werden, indem die Betroffenen sehr genau das Zutatenverzeichnis studieren oder sich anderweitig informieren, z. B. durch Rückfragen beim Hersteller. Einige Unternehmen haben eine kostenfreie Hotline eingerichtet.

Seit November 2004 müssen Zusatzstoffe, die aus Rohstoffen hergestellt werden, deren Eiweißstoffe besonders häufig Allergien hervorrufen können, entsprechend gekennzeichnet werden, z. B. wenn Lecithin (E 322) aus Sojabohnen oder aus Ei hergestellt worden ist. Schwefeldioxid und Sulfite, die Überempfindlichkeitsreaktionen auslösen können, müssen ab einem Gehalt von 10 mg/kg angegeben werden.