Nährwertkennzeichnung
Nutri-Score
System zur vereinfachten erweiterten Nährwertkennzeichnung

© Lebensmittelverband Deutschland
Französisches Nährwert-Label Nutri-Score auf einem Demoprodukt
Der Nutri-Score ist eine fünfstufige Skala mit einer Kombination aus Buchstaben von A bis E und Farben, die an eine Ampel angelehnt sind (Dunkelgrün, Hellgrün, Gelb, Orange und Rot). Die Kennzeichnung gibt eine Gesamtbewertung auf der Grundlage eines Berechnungsalgorithmus an, die zeigen soll, wie mehr oder weniger vorteilhaft das Nährstoffprofil eines Lebensmittels ist.

Nutri-Score mit der Bewertung B.
Wie wird der Nutri-Score berechnet?
Die Berechnung des Nutri-Scores erfolgt auf 100 Gramm-Basis:
- Dabei bekommen als positiv bewertete Nährstoffe und Inhaltsstoffe (Eiweiß, Ballaststoffe, Obst, Gemüse, Nüsse) Negativpunkte.
- Als negativ bewertete Nährstoffe (Energie, gesättigte Fettsäuren, Zucker, Salz) bekommen Positivpunkte.
- Beides wird miteinander verrechnet, je niedriger die Gesamtpunktzahl, desto höher die Gesamtbewertung.

Wie die Gesamtbewertung zu Stande kommt, wird auf der Packung nicht erklärt. Angaben zu einzelnen Nährstoffen wie Zucker, Fett oder Salz oder dem einberechneten Ballaststoffgehalt macht der Nutri-Score nicht.
Der Nutri-Score in Deutschland
- Die 2017 gewählte Bundesregierung hatte sich in ihrem Koalitionsvertrag verpflichtet, ein vereinfachtes, visuell arbeitendes Nährwertkennzeichen vorne auf der Lebensmittelverpackung einzuführen, um den informierten Einkauf einfacher zu machen. Diese zusätzliche, freiwillige Kennzeichnung im Hauptsichtfeld soll die Nährwerttabelle ergänzen, die als EU-weite Pflichtkennzeichnung auf Lebensmittelverpackungen im Detail über die Nährwerte informiert.
- Im September 2019 hat sich Bundesernährungsministerin Julia Klöckner für das französische Modell Nutri-Score ausgesprochen, auf Grundlage einer repräsentativen Befragung ihres Ministeriums (BMEL) unter deutschen Verbraucher:innen.
- Im März 2020 hat die Bundesregierung eine Verordnung für eine rechtssichere Verwendung des Nutri-Score in Deutschland an die Europäische Kommission zur Notifizierung weitergegeben. Im August billigte das Bundeskabinett die Verordnung, der Bundesrat stimmte ihr im Oktober zu. Diese trat mit der Veröffentlichung im Bundesgesetzblatt am 5. November 2020 in Kraft. Seither können Unternehmen den Nutri-Score in Deutschland freiwillig rechtssicher verwenden.
Der Nutri-Score ist eine freiwillige Kennzeichnung. Die nationale Einführung von erweiterten Nährwertkennzeichen ist nach geltendem EU-Recht nicht verpflichtend möglich. Europaweit gesehen ist der Nutri-Score eine Möglichkeit der erweiterten Nährwertkennzeichnung neben anderen, wie etwa dem Keyhole-System in Skandinavien.

Nutri-Score mit Bewertung (A)
Diskussion über Verbesserungen
Im Dezember 2019 hat der Lebensmittelverband Deutschland mit Blick auf ernährungswissenschaftliche, rechtliche und gesundheitspolitische Aspekte notwendige Rahmenbedingungen für die erfolgreiche Einführung des Nutri-Score auf freiwilliger Basis formuliert, diese dem Bundesernährungsministerium übermittelt und auch für jeden Interessierten einsehbar veröffentlicht. Im Bereich Ernährung ging es darum, Widersprüche zu allgemeinen Ernährungsempfehlungen aufzulösen, z.B. mehr Pflanzenöle zu berücksichtigen, ungesättigte Fettsäuren zu berücksichtigen, Vollkornprodukte differenziert zu betrachten und energiefreie Getränke wie etwa ungesüßte Kräuter- und Früchtetees mit Wasser gleichzustellen.
Nährwertkennzeichnung im Video erklärt: Nährwerttabelle, Referenzmengen, Nutri-Score
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