Weltgesundheitsorganisation veröffentlicht neuen Bericht

Deutschlands Jugendliche bewegen sich zu wenig

- In den nächsten zehn Jahren könnten laut WHO 500 Millionen Menschen weltweit mangels Bewegung nichtübertragbare Erkrankungen wie Herzkrankheiten, Fettleibigkeit oder Diabetes entwickeln. Vor allem deutsche Jugendliche sind weit von den Bewegungsempfehlungen entfernt.
Frau auf einem Fahrrad fährt einen Parkweg entlang

Auch Fahrradfahren und zügiges Gehen tragen zur Fitness bei.

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Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt mindestens 150 Minuten körperliche Aktivitäten in der Woche für Erwachsene, um Krankheiten vorzubeugen. Das sind 2,5 Stunden. 27,5 Prozent der Weltbevölkerung erreichen diese Empfehlung nicht. In Ländern mit hohem Einkommen sei das Problem mit einem Anteil von etwa 36,8 Prozent doppelt so groß wie in Ländern mit niedrigen Einkommen (16,2 Prozent). Deutschland schneidet noch schlechter ab als der Durchschnitt der reichen Länder: 44 Prozent der Frauen und 40 Prozent der Männer über 18 Jahren müssten sich mehr bewegen. Finnland ist das laut WHO das Land in dem sich die Menschen am meisten bewegen, hier sind es nur 16 Prozent der Frauen und 17 Prozent der Männer, die nicht aktiv genug sind.

Jugendliche im Fokus

Dramatisch ist es in Deutschland bei den elf- bis 17-Jährigen: 88 Prozent der Mädchen und 80 Prozent der Jungen bewegen sich zu wenig. Unsere sitzende Gesellschaft, geschlossene Sportvereine während der Corona-Pandemie und mangelnde zielgruppengerechnete Bewegungsangebote haben das Problem verschärft. Dabei gibt es gute Lösungsansätze, um trotz dieser Umstände wieder in Bewegung zu kommen, zum Beispiel über digitale Fitness- und Bewegungsspiele am Bildschirm, ob allein oder auch live mit anderen in der Gruppe.

Einfache Bewegungstipps für Alle

Um sich körperlich fit zu halten, sei es nämlich laut WHO nicht nötig, Joggen zu gehen oder regelmäßig Fitnessstudios zu besuchen. Auch Fahrradfahren und zügiges Gehen trage zur Fitness bei. Auch Treppensteigen, Spielen und Toben mit Kindern oder Hausarbeit zählen zur Bewegung dazu.

Behandlungskosten werden an anderer Stelle gebraucht

Die Behandlung der 500 Millionen Menschen, die mangels Bewegung erkranken dürften, koste die Welt laut Rechnungen der WHO zusammen 27 Milliarden Dollar. Mit dem Geld könnten stattdessen 100 Millionen Ärztinnen und Ärzte ausgebildet werden.

Weitere Informationen: https://www.who.int/teams/health-promotion/physical-activity/global-status-report-on-physical-activity-2022.