Übergewicht

Wenn der Fettanteil des Körpers ein als normal angesehenes Maß überschreitet, spricht man je nach Body-Mass-Index von Übergewicht oder Adipositas. Übergewicht und Adipositas sind eine große Herausforderung unserer Gesellschaft.

Frau auf einer Waage

Female leg stepping on weigh scales. Healthy lifestyle, food and sport concept.

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Wie berrechnet sich der BMI?

Der BMI errechnet sich aus dem Quotienten von Körpergewicht in Kilogramm (kg) und Körpergröße in Meter (m) zum Quadarat:
Körpergewicht in kg / (Körpergröße in m)²
(Beispielrechnung: Bei einer Köpergröße von 1,70m und einem Gewicht von 78 kg würde sich z. B. ergeben: 78 kg/ (1,7x1,7)m² = 27)

Bei einem BMI zwischen 25 und 30 spricht man dann von Übergewicht, bei einem BMI von über 30 von Adipositas.

Übergewicht und Adipositas als Risikofaktoren

Übergewicht und Adipositas stellen Risikofaktoren für die Entstehung verschiedener Erkrankungen dar, wie Herz-Kreislauferkrankungen, Bluthochdruck oder Diabetes (sogenannante nicht-übertragbare Erkrankungen, englisch NCD). Übergewicht und Adipositas sind eine große Herausforderung unserer Gesellschaft.

Ursachen für Übergewicht und Adipositas

Die zugrunde liegenden Ursachen sind bis heute nicht vollständig geklärt. Wissenschaftlicher Konsens besteht darüber, dass die Entstehung von Übergewicht und Adipositas multikausal bedingt ist, d. h. es spielen eine Reihe von lebensstilabhängigen und lebensstilunabhängigen Faktoren eine Rolle. Dazu gehören neben dem Ernährungsverhalten insbesondere die genetische Veranlagung sowie sozioökonomische Faktoren (Bildungsstand, soziale Schicht, Herkunft), geringe körperliche Aktivität und psychosoziale Aspekte. Es gibt jedoch keine wissenschaftliche Evidenz dafür, dass der Konsum einzelner Lebensmittel oder Lebensmittelgruppen für die Entstehung von Übergewicht verantwortlich gemacht werden kann.

Eine entscheidende Ursache wird in der drastischen Veränderung unseres Lebensstils gesehen, der durch einen deutlichen Rückgang an Bewegung gekennzeichnet ist: Aus einer Bewegungswelt ist eine Sitzwelt geworden. So bewegen sich vor allem Kinder und Jugendliche heute deutlich weniger als vor 10 oder 20 Jahren. Die Ergebnisse der EsKiMo-Studie zeigen gleichzeitig, dass die durchschnittliche Energiezufuhr bei Jungen mit 103 Prozent nur geringfügig über und bei den Mädchen mit 96 Prozent sogar leicht unter den Empfehlungen der Deutschen, Österreichischen und Schweizerischen Gesellschaften für Ernährung liegt. Auch die Ergebnisse der Nationalen Verzehrsstudie weisen darauf hin, dass sich in den letzten Jahren weniger die Kalorienaufnahme, sondern vielmehr der Kalorienverbrauch ungünstig verändert hat. Sie zeigen, dass die mittlere Energiezufuhr bei Frauen und Männern den Richtwerten der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) für eine Energiezufuhr bei geringer körperlicher Aktivität entspricht.

Anteil der Deutschen, die sich ausreichend bewegen (gemäß WHO-Empfehlung).

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Bekämpfung von Übergewicht ist gesamtgesellschaftliche Aufgabe

Es ist deshalb nicht zutreffend, Übergewicht allein auf die Ernährung zurück zu führen und hierfür wiederum ausschließlich die Lebensmittelwirtschaft verantwortlich zu machen. Vielmehr muss die Bekämpfung von Übergewicht und Adipositas als eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe verstanden werden.

Alle gesellschaftlichen Bereiche sind aufgefordert, zusammenzuwirken und dazu beizutragen, vor allen jungen Menschen Kompetenzen zu vermitteln sowie ihre Selbstverantwortung zu stärken, so dass sie in die Lage versetzt werden, bewusst einen aktiven, gesunden Lebensstil zu entwickeln.