Broschüre – Wirkstoff Ethanol
- Ethanol zeichnet sich durch eine Vielzahl spezifischer Eigenschaften aus und besitzt im Vergleich zu anderen Alkoholen einige Alleinstellungsmerkmale. Dies macht Ethanol zu einem unverzichtbaren Rohstoff unter anderem für die Gesundheits-, Pharma-, Medizinprodukte- und Lebensmittelindustrie.
Ein aktuelles Verfahren der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) zur Bewertung von Ethanol könnte dessen Verwendung in Zukunft stark einschränken. Dies betrifft die Biozid-Produkte-Verordnung (BPR) und in weiterer Folge die Einstufungs-, Kennzeichnungs- und Verpackungsverordnung (CLP). Ethanol droht eine kurzfristige Einstufung als reproduktionstoxisch und/oder krebserzeugend der Kategorie 2 oder sogar der höchsten Gefahrenkategorie 1 (Cancerogen Mutagen Reprotoxic, kurz CMR).
Welche Bedeutung Ethanol für ihre Branche hat und was eine CMR- Einstufung für ihre Industrie sowie für den Schutz von Verbrauchern, Patienten und Arbeitnehmern heißen würde, darüber berichten die Experten:
- Dr. Maren Eggers, Virologin und Spezialistin für Infektionsprävention, Labor Prof. G. Enders & Partner,
- Dr. Meike Criswell, Geschäftsleiterin Phytopharmaka/Homöopathika/Anthroposophika beim Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie e.V.
- Dr. Birgit Christall, Wissenschaftliche Leitung des Lebensmittelverband Deutschland
- Dr. rer. nat. Thorsten Reinecke, Referatsleiter Gefahrstoffe-Biostoffe, BG BAU - Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft
Ihr Fazit: Der gefahrenorientierte Ansatz zur Einstufung von Ethanol auf Basis der CLP basiert ausschließlich auf Daten einer (missbräuchlichen) oralen Aufnahme von alkoholische Getränken ohne weitere Risikobetrachtung und ist daher für die Bewertung der technischen Anwendung bzw. des Inhaltsstoffes Ethanol nicht geeignet. Im Gegenteil: Das Ziel, den gesundheitlichen Verbraucherschutz zu erhöhen, würde durch eine CMR-Einstufung konterkariert.