Position/Stellungnahme

Offener Brief an Prof. Hubert Weiger (BUND)

- Geehrter Herr Weiger,

Ihre aktuelle Kampagne zum Einsatz von Pflanzenschutzmitteln

mit Entsetzen haben wir Ihre aktuelle Kampagne zum Einsatz von Pflanzenschutzmitteln wahrgenommen. Das 45-sekündige, hochmanipulative und verstörende Video, das Sie sowohl auf Ihrer Homepage als auch auf der Videoplattform Youtube eingestellt haben, hat absolut nichts mehr mit demokratischem Meinungsstreit oder statthafter Interessensvertretung zu tun, für die eine Organisation wie der Bund für Umwelt und Naturschutz eigentlich stehen sollte.

In Zeiten, in denen die Welt gerade erst mit Abscheu, Wut und Fassungslosigkeit auf die Giftgas-Angriffe in Syrien schaut, die Bilder von auf grausame Weise durch chemische Waffen ermordeten Kindern vor Augen hat, greifen Sie genau dieses Motiv auf, um Stimmung gegen ein Pflanzenschutzmittel zu machen und damit Spendengelder einzutreiben? Das ist in jeder Hinsicht inakzeptabel. Das Video will weder aufklären noch eine sachliche Diskussion anregen, es will einzig und allein an niedere Instinkte appellieren, aufs Übelste diffamieren und Angst verbreiten. Die musikalisch-düstere Untermalung und die hanebüchenen Behauptungen über Glyphosat geben ein Gesamtbild von einem hetzerischen Video, das einen ganzen Berufstand gleichsetzt mit den Mördern unschuldiger Kinder in einem Bürgerkrieg. Wie können Sie, der Sie stets moralische Kategorien für Ihr Tun und Ihre Kritik an anderen bemühen, ein solches Pamphlet verbreiten?

Wir fordern Sie hiermit auf, dieses widerliche Video sofort zurückzuziehen und sich bei denen zu entschuldigen, die Sie mit diesen Bildern verletzt und beleidigt haben. Unsere Landwirte sind keine kindermordenden Kriegsverbrecher! Dieser Vergleich ist jenseits alles Erlaubten. Zeigen Sie die Fähigkeit zur Selbstkritik und kehren Sie zurück zu einer menschlich anständigen, demokratischen Diskussion.

Hochachtungsvoll

Christoph Minhoff
Hauptgeschäftsführer

Der Originalbrief finden Sie hier als PDF:
Offener Brief an Prof. Hubert Weiger (BUND) (4. November 2013)