Dokumentation zum peb-Kongress vom 24. Februar 2021

Raus aus dem Präventionsdilemma

- Wie kann Übergewichtsprävention für Kinder und Jugendliche mit niedrigem sozio-ökonomischen Status besser gelingen?
Grafik verschiedener Sportarten mit Logo

peb Bewegungswippe

© Anne Lehmann Graphic Recording & Illustration Berlin
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Am 24. Februar 2021 fand der Kongress "Raus aus dem Präventionsdilemma" der Plattform Ernährung und Bewegung (peb) und des Lebensmittelverbands Deutschland statt. Die wichtigsten Aussagen der Expertinnen und Experten, die Best Practice-Beispiele für erfolgreiche Projekte, die sich an Eltern und Kinder mit niedrigem soziökonomischen Status richten und die Thesen zur Verbesserung der Gesundheitsförderung für sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche haben wir in einer umfassenden Dokumentation zusammengetragen.

In Deutschland sind 15,4 Prozent der Kinder und Jugendlichen übergewichtig und insgesamt 5,9 Prozent adipös. Die Daten aus der „Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland“ (KiGGS) zeigen, dass es innerhalb der ersten und der zweiten Welle keinen Anstieg gegeben hat. Darüber hinaus bestätigen die Schuleingangsuntersuchungen den Trend stagnierender oder sogar leicht rückläufiger Prävalenzzahlen für Übergewicht bzw. Adipositas bei Einschulkindern. Das Risiko für Übergewicht und Adipositas im Kindes- und Jugendalter ist in Familien mit geringem sozioökonomischen Status am höchsten. Dies wird durch die Daten aus der KiGGS-Erhebung des Robert Koch-Instituts (RKI) der Welle 2 erneut bestätigt. Die Erreichbarkeit dieser Zielgruppen bleibt eine Herausforderung für die Gesundheitsförderung.

Kongress mit Blick auf das "Präventionsdilemma"

Deshalb haben die Plattform Ernährung und Bewegung e. V. (peb) und der Lebensmittelverband Deutschland am 24. Februar einen Online-Kongress veranstaltet, bei welchem vor allem die Prävention von Übergewicht von Kindern und Jugendlichen mit niedrigem sozio-ökonomischen Status im Mittelpunkt stand. Denn hier stoßen Präventionsmaßnahmen auf Barrieren, weil die Angebote wenig genutzt werden. Es entsteht ein sogenanntes „Präventionsdilemma“. Das heißt: Auf Aufklärung und Verhaltensänderung Einzelner gerichtete Maßnahmen erreichen vor allem bereits motivierte Kinder und Familien. Gerade die Kinder und Jugendlichen mit dem höchsten Unterstützungsbedarf profitieren zu wenig. Präventive Maßnahmen entfalten jedoch eine umso größere Wirkung, je früher sie ansetzen – dafür sprechen die Erkenntnisse im Feld der perinatalen Programmierung und der Sozialforschung. Die Präventionserfolge bei Kindern und Jugendlichen aus der Mittel- und Oberschicht bei gleichzeitigen Misserfolgen in den schlechter erreichten Gruppen aus der Schicht der sozial Benachteiligten vergrößern daher die gesundheitliche Kluft zwischen den unterschiedlichen sozio-ökonomischen Statusgruppen. Daher bedarf es einer grundsätzlichen Veränderung der Benachteiligungsstrukturen sowie der Entwicklung und Erprobung neuer und adäquater Kommunikationsinstrumente und -kanäle.

Hier die Dokumentation (12 Seiten) herunterladen:

Dokumentation zum peb-Kongress "Raus aus dem Präventionsdilemma"