Leitlinien zur Abschätzung der MOSH/MOAH-Migration aus Verpackungen in Lebensmittel mit dem Ziel der Minimierung

Die erfolgreiche Minimierung bzw. Vermeidung der Kontamination eines verpackten Lebensmittels stellt insgesamt ein komplexes Unterfangen dar. Diese Leitlinien sollen insbesondere auf der Verpackungsseite Unterstützung geben.

Symbolbild

© BQ-Studio.ru / Lebensmittelverband
Bildunterschrift anzeigen

Das Bemühen der Lebensmittelwirtschaft und ihrer Zulieferbranchen, geeignete Lebensmittelverpackungen einzusetzen, deren Beschaffenheit den potenziellen Übergang von Mineralölsubstanzen (MOSH und MOAH) oder Analogen auf die verpackten Lebensmittel nicht zulässt, war der Hintergrund für ein Projekt der Gemeinschaftsforschung auf der Plattform des Forschungskreises der Deutschen Ernährungsindustrie (FEI). 

Über 60 Verbände und Einzelunternehmen haben sich finanziell beteiligt und sich im Projektbegleitenden Ausschuss unter Federführung des Lebensmittelverbands Deutschland (bis Juli 2019: Bund für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde, BLL) und des Bundesverbands der Deutschen Süßwarenindustrie (BDSI) engagiert. Die Projektnehmer und Forschungsstellen waren das Fraunhofer Institut für Verpackung und Verfahrenstechnik (IVV) Freising und das Institut für Systemverfahrenstechnik der TU München.

Diese haben in 3 Jahren intensiver Mess-, Modellierungs- und Zusammenarbeit das Projekt mit der gezielten Vorgabe eines praxisrelevanten Ergebnisses bewältigt. Projektziel waren die Entwicklung von Vorhersagemodellen zu bereits eingesetzten Lebensmittel-Verpackungslösungen und Hilfestellung zur Bewertung der Eignung bezüglich der MOSH/MOAH-relevanten Beiträge bzw. Beurteilung der Maßnahmen zur Minimierung oder Vermeidung der Produktbelastung durch neue Verpackungslösungen (wie Barriereschichten, Innenbeutel, Adsorberlösungen, Frischfaserverpackungen). Im Rahmen der Abschlusspräsentation zum Projekt am 31. Januar 2019 in Berlin konnte durch die Forschungsstellen das konkrete Ergebnis, eine Technische Leitlinie als neues Tool zur Vermeidung von Mineralöleinträgen an relevanten Stellen vorgestellt werden.

Mithilfe dem in dieser Leitlinie verfolgten Konzept können Unternehmen in einer gestuften Vorgehensweise ohne Messungen auf dem mathematischen „Modelling“ beruhende Annahmen zum MOH-Übergang berechnen und Freigabeentscheidungen treffen. Bei komplexeren Fragestellungen sind Migrationsmessungen erforderlich nach den im Projekt angewandten Methoden bei IVV. Die 52-seitige Leitlinie wurde vom BLL redaktionell bearbeitet und steht Interessierten kostenfrei als Druckfassung oder als Download-Version zur Verfügung.